Über den Pudel
Über die Herkunft des Pudels existieren viele verschiedene Theorien. Mit Sicherheit darf aber angenommen werden, dass der Pudel eine der ältesten Hunderassen ist. Bereits auf römischen und griechischen Münzen, sowie auf Denkmälern aus dem römischen Reich, zur Zeit des Kaisers Augustus (ca. 30 bis 14 v. Chr.) fand man Abbildungen von pudelähnlichen Hunden.
Erste schriftliche Erwähnungen des Pudels findet man in einem Bericht des Schweizer Naturforschers Konrad Gesner aus dem Jahre 1555!
Anhand eines Beitrages aus dem 19. Jahrhunderts, kann verfolgt werden, wie wenig sich die Rasse des Pudels eigentlich verändert hat.
Die ursprüngliche Verwendung des Pudels fand sich in der Wasserjagd (Apportieren von erlegten Enten), allgemein als Jagdhund, als Hütehund (Schafe hüten), auch als Kriegshund wurde der Pudel eingesetzt. Dank seines besonderen Geruchsinnes wurde (und wird zum Teil heute noch) der Pudel als Trüffelsuchhund verwendet. Vermehrt wird er auch zum Blindenführhund ausgebildet. Der amerikanische Musher John Sutor bewies mit seinem Sechsergespann mit schwarzen Grosspudel, wie ausdauernd diese Tiere sein können. Das härteste Schlittenhunderennen der Welt, dem Iditarod quer durch Alaska (1600 Kilometer!), beendete er zwar nicht als Sieger, aber es war eines der wenigen Gespanne, die das Rennen nicht aufgaben und das Ziel erreichten!
John Sutor has been mushing poodles in Alaska since 1976
Da der Pudel zur Wasserjagd verwendet wurde, entwickelten die Jäger eine Schur, um die Lunge und das Herz vor dem kalten Wasser zu schützen. Deshalb beliessen sie das Fell über der Stirn, Brust, Schulter und Fesseln. Damit er trotzdem noch schnell schwimmen konnte, wurden die Regionen um die Hinterschenkeln, Bauch und Lenden ausgeschoren. Auch das „Verzieren“ der Pudels mit farbigen Stoffschleifchen entstand aus einer Not heraus. Anhand der verschiedenen verwendeten farbigen Schleifen im Schopf des Pudels, konnten die Jäger ihre Hunde auseinanderhalten.
Natürlich kann alles zum Extremen abgeändert werden. Immer mehr wurden ausgefeiltere Schurarten entwickelt, welche sich dann an Ausstellungen durchsetzten. Meiner Meinung nach die Sahnehaube auf dem Ganzen ist das Einfärben des Fells. Ich kann mich, glaube ich, nie an einen Pudel in orangem, pinken oder violetten Fellkleid gewöhnen.
Fragt man sich nach den Wurzeln der Herkunft des Pudels, so werden in den Büchern viele verschiedene Rassen angegeben, welche ihren Einfluss oder ihre Entstehung daraus, gehabt haben sollen.
Dies sind: der Schafpudel, der südrussische Owtscharka (Schäferhund), der Barbet, der portugiesische Wasserhund (Cão de Agua), der spanische Wasserhund (Perro de Agua Español), der Lagotto Romagnolo, der American Water Spaniel, der Wetterhoun, der Komondor und der Puli.
Man geht davon aus, dass der Vorfahr des Pudels als zotthaariger Hund in Zentralasien (Tibet, Mongolei) beheimatet war. Durch die seefahrenden Phönizier fand dann die Verbreitung der Pudel bis nach Nordafrika und in die wichtigen Hafenstädte von Portugal, Spanien und Italien statt.
Während der Völkerwanderung der Hunnen, liessen sie sich von den Urahnen des Pudels begleiten und fanden so eine noch grössere Verbreitung.
Frankreich erhebt den Anspruch, das eigentliche Ursprungsland der heutigen Pudelrasse zu sein. Obwohl Deutschland, Spanien, Ungarn und auch England sehr eng und sehr viel mit der Züchtung und Erhaltung der Rasse beteiligt war und ist. Ob man es glauben will oder nicht, der Pudel war wirklich einmal fast vom Aussterben bedroht gewesen.
Fest steht jedenfalls, dass im Jahre 1880 in Berlin die ersten Rassekennzeichen des Deutschen Pudels aufgestellt wurden. Frankreich erhielt das Recht das Standardland zu sein erst, als Deutschland darauf offiziell verzichtet hatte!
Der noch heute gültige Rassen – Standard wurde von Mlle Jeancourt-Galignani zusammengestellt und 1936 von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) genehmigt. Änderungen oder Ergänzungen, welche in der Zwischenzeit vorgenommen wurden, betreffen nur die Vorschriften über die Grössenzulassung, die Zulassung von neuen Farbschlägen und Schurvarianten. Die Beschreibung der Allgemeinerscheinung blieb unverändert:
„Der Pudel gehört zu den Nutz- und Begleithunden. Er ist von ausgeglichenem Typ mit charakteristisch frisiertem, gelocktem oder zu Schnüren gepflegtem Fell. Er ist intelligent, stets munter und lebhaft, harmonisch gebaut und macht einen eleganten, stolzen Eindruck. Der Pudel hat eine tänzelnde, leichte Gangart, die niemals fliessend oder gestreckt sein darf. Er ist wegen seiner Treue geschätzt, lernfähig und lernfreudig, was ihn zu einem besonders angenehmen Begleithund macht.“ (Original FCI)
Der Pudel ist ein intelligenter, gelehriger und sehr verspielter Hund. Er ist nach dem Border Collie die zweit klügste Hunderasse.
Ein weiterer grosser Vorteil ist es, das der Pudel nicht haart. Er ist deshalb auch für Allergiker verträglich.
Den Pudel gibt es in folgenden Grössen:
Den Pudel gibt es in den Farben:
Toy-, Zwerg-, Kleinpudel:
Schwarz, weiss, braun, fawn, silber, black and tan und harlekin (schwarz-weiss)
Grosspudel:
Schwarz, weiss, braun, fawn, silber, harlekin und jetzt auch in black and tan.
Berühmte Pudelliebhaber
Hätten Sie gedacht, dass folgende Berühmtheiten Pudelbesitzer/freunde waren oder sind?
Thomas Mann, Sir Winston Churchill, Arthur Schopenhauer, Richard Wagner, Ludwig van Beethoven, Prinz Bernard der Niederlande, Kaiserin Fara Diba, Heinrich Heine, Eduard Mörike, Frédéric Chopin, Präsident Wladimir Putin, die Jacob Sisters, Willhelm Busch, Jack Lemmon, George Sand, Madame de Pompadour, Maria Callas, die Fürstin Gracia Patricia von Monaco, Micheline Calmy-Rey (Bundesrätin der Schweiz) und viele mehr!